Abwasserreinigung in Deutschland

Bildungsangebot für Flüchtlingskinder

22.03.2019

Aleksander stand gebannt am Zulaufpumpwerk des Klärwerks und war so gefesselt vom Abwasserstrom, dass er fast den Anschluss zur Gruppe verloren hätte. Gemeinsam mit 14 weiteren Flüchtlingskindern wurde er anlässlich des Weltwassertages eingeladen, die Wasserschule und Kölns größtes Klärwerk – das Großklärwerk in Köln-Stammheim – zu besuchen.

Denn, während es für deutsche Kinder selbstverständlich ist, dass Leitungswasser getrunken werden kann und Abwasser unter strengsten Auflagen gewissenhaft gereinigt wird, bevor es in das nächste Fließgewässer (hier in Köln in den Rhein) geleitet wird, gilt das für die Kinder aus Serbien, Bosnien, Rumänien, Albanien und dem Irak nicht unbedingt. So gibt es beispielsweise in ganz Serbien gerade einmal fünf Kläranlagen – viel zu wenig, um das gesamte Abwasser des Landes zu reinigen. Darunter leidet auch die Wasserqualität der Donau, aus der gleichzeitig Trinkwasser gewonnen wird. Kein Wunder also, dass man das Wasser aus der Leitung, gerade in vielen ländlichen Regionen, nicht trinken sollte.

„Vielen Dank für den schönen Tag“. Zur Verabschiedung bekam Frau Brackhagen, Referentin der Wasserschule, noch eine überschwängliche Umarmung von Aleksander. Wir sind gerührt von so viel Dankbarkeit und hoffen einen interessanten Einblick in die Wasserver- und –entsorgung in Deutschland gegeben zu haben.

Gefördert wurde der Besuch der Wasserschule durch das Schulprojekt Amaro Kher. In Kooperation mit dem Jugendamt sowie dem Schulamt und vernetzt mit Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Flüchtlingsorganisationen, bekommen „geduldete“ Kinder aus Flüchtlingsheimen hier eine ihren schwierigen Lebensverhältnissen angemessene schulische Bildung und sozialpädagogische Begleitung.

Der Weltwassertag findet jährlich am 22. März statt, seit er von der UN-Generalversammlung 1992 beschlossen wurde, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die kritischen Wasserthemen unserer Zeit zu lenken.